Die Highlands sind die raue Heimat der schottischen Clans. Die Bergwelt gehören zu den Sehnsuchtszielen vieler Schottland-Fans. Wandern in den Highlands ist sehr beliebt.
Wandern in Schottland
Es gibt viele schöne Wanderwege. Der bekannteste ist der West Highland Way. Doch es gibt viel mehr zu entdecken.
Wandern: Der Southern Upland Way in Südschottland
Er ist der älteste Fernwanderweg in Großbritannien. Er führt Wanderer zu fast vergessenen Schlachtfeldern, Hochmooren und alten Goldminen.
Der Southern Uplands Way wurde 1984 eröffnet. Er war damit landesweit in Großbritannien der erste Fernwanderweg von einer britischen Küste zur anderen. 340 Kilometer. Der höchste Gipfel ist der Merrick in Galloway mit 844 Metern. Wie die Finger einer Hand ragen die Southern Uplands hier nach Westen und geben dem Hügel ihren Namen: The Awful Hand (die grauenvolle Hand). Bis nach Irland sind es von der Hafenstadt Portpatrick aus übers Meer nur 35 Kilometer. Leuchttürme vor meeresblauer Kulisse. Der Golfstrom des Atlantiks bringt so milde Luft an die schottische Westküste, dass dort Palmen gedeihen.
Im Landesinneren dagegen bestimmen Wälder und Hochmoore das Bild. Minen und Stollen um der Ortschaft Wanlockhead. Hier wurde im Mittelalter nach Gold geschürft. Wanlockhead ist zugleich mit 425m das am höchst gelegene, bewohnte Dorf in Schottland. Die Landschaft ist nicht immer spektakulär, aber abwechslungsreich. Alte Eichen und Burgruinen. Über die Flüsse Nith und Tweed führen niedliche Brücken. Die spektakulären Klippen am Ende der Reise bei St. Abbs.
Der Weg ist ausgeschildert, aber nicht immer leicht zu gehen. Wanderer brauchen für die gesamte Strecke von Portpatrick im Westen nach Cockburnspath im Osten je nach Wetterlage zwei bis drei Wochen.
Der Southern Uplands Way führe durch einige der am dünnsten besiedelten Regionen Schottlands, und Schutzhütten für Wanderer seien mitunter rar. Es wird empfohlen, den Southern Upland Way von Westen nach Osten zu gehen. Da das Wetter in den Southern Uplands meist aus Westen kommt, haben Wanderer auf diese Weise den Wind im Rücken.
Der Umstand, dass der Southern Upland Way nicht so bekannt ist wie beispielsweise der West Highland Way in den Highlands hat auch damit zu tun, dass sich die Dramatik der Uplands von der Autobahn A7 oder auf den Marktplätzen niedlicher Städte wie Selkirk oder Moffat nicht einmal ahnen lässt.
Die Stadt Moffat war vor 150 Jahren ein quirliges Heilbad und lockte zahllose Kurgäste an. Das eisen- und calciumhaltige Wasser aus einer Quelle außerhalb von Moffat sollte angeblich Rheuma und Magenbeschwerden lindern. Um die Quelle herum werden ganze Hügelketten wieder aufgeforstet. Sitka-Fichten und Kiefern.
Wer von Moffat in Richtung des Gipfels Ettrick Head wandert, fühlt sich nach wenigen hundert Höhenmetern in die Highlands versetzt. Blaubeerbüsche. Mehrfarbiges Gras biegt sich im Wind. Eine Landschaft wie ein unverhofftes Geschenk, das man im Süden Schottlands nicht erwartet. Schroffe Felswände. Kein einziger Baum. Nicht einmal ein Strauch. Sie halten ohne Windschatten dem Winter nicht stand.
Weiter westlich führt der Southern Upland Way durch Weideland und Felder. Bei der Stadt Selkirk treffen sich gleich drei Flüsse: Der Tweed, die Ettrick und der Yarrow. Als der englische König Edward I am März des Jahres 1296 nach Schottland einfiel, wollte er vermeiden, dass seine Soldaten nasse Füße bekamen: Um die Sumpfgebiete der Flussniederungen zu vermeiden, schickte Edward I sein Herr auf einen Hochweg namens Minchmuir Road. Auf diesem Teilstück des Southern Upland Way kann man bis heute dem Weg der englischen Soldaten bis zum Herrenhaus Traquair House folgen. Sie hatten auf ihrem Feldzug ohne Zweifel einen sehr schönen Blick auf das Tal des River Tweed.
Gemessen an den turbulenten Zeiten hat Traquair House nahe der Stadt Inverleithen die letzten knapp 1000 Jahre erstaunlich unbeschadet überstanden. Wann genau das Haus gebaut wurde, ist unbekannt, aber es wird um das Jahr 1100 erstmals urkundlich erwähnt. Damit ist Traquair ist das älteste bewohnte Haus in Schottland.
Übernachtungsmöglichkeiten entlang des Southern Upland Way sind unter Umständen nicht leicht zu finden. Insgesamt ist aber ein ausreichendes Angebot an Unterkünften vorhanden – vor allem, wenn man dabei die Jugendherbergen und Bothies entlang der Strecke berücksichtigt. Bothies sind schlichte Schutzhütten, die aber auch zum Übernachten genutzt werden. (Weitere Informationen gibt es bei www.southernuplandway.gov.uk.)
Die Hauptstadt der Highlands ist Inverness. Sie liegt am nord-östlichen Ende des Great Glen. Es ist die größte Stadt in Nord-Schottland. Rund ein Drittel aller Highland-Bewohner lebt in Inverness. Der Name stammt aus dem Gälischen und bedeutet: die Stadt am River Ness. Das Flussufer lädt zum Flanieren ein. Die Autobrücke über die Bridge Street wird abends mit verschiedenen Lichtern angestrahlt. Inverness bietet viele Einkaufsmöglichkeiten, die auch von Menschen aus den abgelegenen Regionen der Highlands genutzt werden. Der Botanische Garten von Inverness präsentiert Gewächshäuser, ein Kakteenhaus und Brunnen mit exotischen Fischen. Ein idealer Ort, um Auszuspannen und die Seele baumeln zu lassen. Der heutige Botanische Garten, früher unter dem Namen Floral Hall bekannt, wurde 1993 von Prince Edward, dem jüngeren Sohn der Queen eröffnet.
Das Schloss Inverness Castle stammt von 1836 und wurde von dem schottischen Architekten William Burn gebaut. Das Gebäude aus rotem Sandstein steht auf einem Felsvorsprung oberhalb des River Ness. Es wurde auf einer älteren Festigungsanlage aus dem 11. Jahrhundert errichtet. Dort regierte Macbeth, allerdings weniger grausam, als von William Shakespeare beschrieben. Heutzutage sind die Verwaltung sowie das Bezirksgericht in dem Gebäude untergebracht. Das Castle ist auch auf den 50-Pfund-Noten der Royal Bank of Scotland zu sehen. Vor Inverness Castle steht eine Statue von Flora MacDonald. Sie verhalf die Charles Edward Stuart („Bonnie Prince Charlie“) nach dessen Niederlage in der Schlacht von Culloden zur Flucht.
Hootananny ist der Pub-Klassiker. Hier gibt es fast jeden Abend Lifemusik . Der Klassiker unter den Musik-Pubs in Inverness. Schottisches Essen wie Haggis und Fish & Chips stehen auf der Speisekarte. 67 Church Street www.hootanannyinverness.co.uk. Das Ironworks ist ein beliebter Veranstaltungsort für Lifemusik und hat Platz für maximal 1600 Zuhörer. www.ironworksvenue.com
Cawdor Castle
Das Schloss liegt 24 Kilometer nordöstlich von Inverness in den Highlands und wurde 1380 erstmals urkundlich erwähnt. Die Legende besagt, dass ein mit Gold beladener Esel sich unter einem heiligen Baum niederließ und damit die Stelle für den Bau von Cawdor Castle bestimmte. Das Schloss ist berühmt für seine Gärten. Im „wilden Garten“ stehen Weiden, Azaleen und Bambus im bunten Durcheinander mit alten Bäumen. www.cawdorcastle.com
Die Clava Cairns
Gut zehn Kilometer östlich von Inverness liegen die Clava Cairns. Es handelt sich um eine 4000 Jahre alte Kult- und Begräbnisstätte aus der Bronzezeit. Insgesamt vier Steinkreise wurden aufgestellt. Sie stehen unter alten Bäumen, die zu der besonderen Atmosphäre beitragen, die dieser Ort ohne Zweifel besitzt. Besuchen Sie die Clava Cairns am frühen Morgen oder späten Abend, um die Magie der Steinkreise zu spüren.
Culloden
Acht Kilometer östlich von Inverness liegt das Schlachtfeld von Culloden, wo 1746 die letzte Schlacht der Jakobiten gegen die britischen Regierungstruppen mit einer verheerenden Niederlage der Jakobiten endete. Ein Besucherzentrum wurde direkt entlang der ehemaligen Front errichtet und erinnert an den unglücklichen Prinzen Bonnie Prince Charlie sowie die letzte Schlacht, die je auf britischem Boden ausgetragen wurde.
Fort George und das Highlander´s Museum
Die Festung gilt als eine der bedeutendsten europäischen Militäranlagen aus dem 18. Jahrhundert. Fort George wird bis heute aktiv von der britischen Armee genutzt. Nach der Niederlage von Bonnie Prince ließ der englische König George II die Festung zum Schutz gegen weitere Unruhen errichten. Das Highlander´s Museum in Fort George gibt über die Geschichte der Regimenter und militärischen Vergangenheit Auskunft.
Wandern in den Highlands: Loch Ness
Ein Schottlandbesuch ist wohl nicht komplett, ohne die Heimat vom Seeungeheuer Nessie gesehen zu haben. Spötter behaupten, Nessie sei nur erfunden worden, um den langgestreckten See interessanter zu machen. Es gibt aber einige schöne Stellen, die leider zur Hauptsaison ziemlich voll sein können. Am östlichen Ende des Sees gibt es ein schönes Fotopanorama über die Wasseroberfläche und die Gipfel der Highlands, die sich daran spiegeln. 22 Km südlich von Inverness. Am See und dem Kaledonischen Kanal gibt es viel Gelegenheit zum Wandern in den Highlands.
Urquhart Castle
Die Burg stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde im Mittelalter zu einer wichtigen Festung ausgebaut. In ihrer Blütezeit zählte sie zu den größten in Schottland. Sie war über 500 Jahre lang Schauplatz blutiger Konflikte. 1296 wurde sie von den Engländern eingenommen, 1303 von den Schotten zurückerobert, fiel aber im gleichen Jahr wieder in englische Hand. Nachdem er König geworden war, konnte Robert the Bruce die Anlage 1306 endgültig unter schottische Kontrolle bringen. In der Folgezeit wurden viele der errichteten Gebäude jedoch stark beschädigt, als die „Lords of the Isles“ des Clan MacDonald sich gegen die Krone stellten und die Burg angriffen. Ab 1545 wurde Urquhart als Verteidigungsanlage in großen Teilen aufgegeben. 27 Km südlich von Inverness in Drumnadrochit.
Wandern in den Highlands: Aviemore
Die Stadt hat 2400 Einwohner und ist ein Touristenzentrum im Cairngorms National Park. Leider hat sie nicht den Charme vieler kleiner Ortschaften in den Highlands. Doch Aviemore ist ein guter Ausgangspunkt für Wandern in den Highlands.
Dampfeisenbahn
Die Dampfeisenbahn Strathspey Steam Railway wurde Anfang der 1970-er Jahre von ein paar Eisenbahnfans vor dem Verschrotten gerettet und befährt seitdem die Strecke von Aviemore ins 16 Km entfernte Broomhill mit Halt in Boat of Garten. Dalfaber Road www.strathspeyrailway.co.uk
Wandern in den Highlands: Loch Morlich
Abends am feinen Sandstrand sitzen, während die Sonne langsam hinter den Gipfeln der Cairgorm Mountains versinkt: Loch Morlich ist ein Süßwassersee, der in der Eiszeit entstand, als Eis eine Mulde in den Boden drückte, die sich mit Wasser füllte. Der See ist umgeben und Pinienwäldern. Es gibt vielfältige Wassersportmöglichkeiten sowie einen viel besuchten Camingplatz in Glenmore. Es gibt auch viele Möglichkeiten zum Wandern in den Highlands.
Wandern in den Highlands: Rothiemurchus Estate
Alte Pinienwälder: Rothiemurchus hat einige der letzten alten Wälder Europas. Manche der Bäume sind rund 300 Jahren alt. Das Gebiet ist 30 Quadratkilometer groß. An der Straße zum Loch Morlich und dem örtlichen Campinplatz liegt das Besucherzentrum mit einem Café. Es gibt viele Wander und Angelmöglichkeiten.
Carrbridge
Malerische Brücke: Die wichtigste Sehenswürdigkeit im Ort ist die Ruine der Packhorse Bridge über den Dulnain. Die Brücke ist ein schönes Fotomotiv. Sie stammt aus 1717 und ist damit die älteste Steinbrücke der Highlands. Carrbrige ist bekannt für zwei relativ skurrile Events: die Weltmeisterschaft im Porrigdekochen und der Motorsägenwettbewerb „Carve Carrbridge“. Im Ort gibt es außerdem einen regen Kulturverein, die Carrbridge Community Arts. Sie veranstaltet ganzjährig diverse Kulturevents.
Perth
Einstige Hauptstadt von Schottland Perth ist nun eine kleine Industrie- und Verwaltungsstadt mit 45000 Einwohnern. Dort befindet sich Scone Palace.
Hier gingen Könige ein und aus. Der Palast spielt in der Geschichte eine große Rolle. Viele schottische Könige wurden hier gekrönt. 3 km nördlich von Perth.
Elgin
In Elgin steht eine der schönsten Kirchenruinen Schottlands. Malerisch ist die Anfahrt von Aberdeen an der Küsten entlang mit hübschen Fischerdörfern wie Portsoy und Peterhead. Die Kathedrale Elgin Cathedral wurde 1224 geweiht und wird auch als „Laterne des Nordens“ bezeichnet. Aber bereits 1390 wurde sie vom „Wolf of Badenoch“, dem jüngeren Sohn von Robert II., niedergebrannt. Dieser wollte sich damit für seine Exkommunizierung rächen. Heute sind nur noch die Überreste des achteckigen Kapitelsaales zu sehen sind.
Fort William
Fort William liegt malerisch am Meeresarm Loch Linnhe und wird im Osten von den Highlands und dem Gipfel des Ben Nevis eingerahmt. Die Lage macht Fort William zu einem der beliebtesten und lebhaftesten Ferienorte in den Highlands.
Zu den Ausflugszielen in der Umgebung zählt Glenfinnan. Siehe Geschichte.
Pitlochry
Pitlochry hat rund 2500 Einwohner und ist ein guter Ausgangspunkt für Touren in den Highlands. Außerdem kommt man, egal ob man am Vormittag von Edinburgh und Glasgow aus Richtung Highlands losgefahren ist, immer zur Mittagszeit in Pitlochry an. Daher ist Pitlochry auch so etwas wie der Mittagstisch der Highlands: Es gibt in der Innenstadt zahlreiche Restaurants und Cafes. Das Fern Cottage hat eine Außenterrasse. Das Fern Cottage liegt etwas abseits der trubeligen Hauptstraße. www.ferncottagepitlochry.co.uk
Clan Macpherson Museum
Die schottischen Clans: Das Museum gibt einen Einblick in das schottische Clanwesen. Im August kommt der Clan Macpherson zu einem Treffen hier zusammen. www.clan–macpherson.org/museum
Highland Folk Museum
Wohnen im 18. Jahrhundert: Ein Open-Air-Museum, das Sie in die Zeit der Jakobiter und der Clans zurückversetzt: Zu sehen sind Häuser, wie sie vor zweihundert Jahren in den Highlands bewohnt wurden. Museumsmitarbeiter in originalen Kostümen zeigen Verrichtungen des täglichen Lebens wie Weben und Spinnen. Familienfreundlich. www.highlifehighland.com
Dalwhinnie Destillerie
Whisky-Tasting: Schneeweiß leuchten die Gebäude der Whiskybrennerei. Sie lag einst einem Schnittpunkt verschiedener Viehpfade. Außerdem ist Dalwhinnie die höchstgelegene Whiskybrennerei Schottlands. Sie bezieht das für die Whiskyproduktion so wichtige Wasser von einem Seitenarm des River Spey. 17 Kilometer südwestlich von Newtonmore. Mehrfach täglich geführte Touren durch die Destillerie.
Blair Castle
Viel Kultur und Geschichte: Das blendendweiße Schloss wurde 1269 gebaut und hat auch einen schönen Garten, der ebenfalls zur Besichtigung einlädt. Sein heutiges Aussehen erhielt Blair Castle im 19. Jahrhundert. Die Innenräume mit schönem Porzellan und Gemälden sind für Besucher geöffnet. www.blair-castle.co.uk
Killikrankie Visitor Centre
Der Sprung des Soldaten: Eine bewaldete Schlucht, durch die der River Garry rauscht. Während der ersten Jakobiteraufstände 1689 kam es hier zu einem Schusswechsel. In seiner Panik nahm einer der Soldaten Anlauf und sprang über den Fluss in Sicherheit. Die Geschichte vom “Soldier´s Leap” sowie Informationen über die Tier- und Pflanzenwelt von Killikrankie sind in dem kleinen Besucherzentrum nachzulesen. Kleines Café mit Sitzplätzen im Freien. Bei Pitlochry. Das Café hat wechselnde Öffnungszeiten.[/vc_column_text][/vc_column]
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