Schottland Rundreise
Die Schottland Rundreise North Coast 500 ist eine Autoroute durch die Highlands. Sie ist ein Klassiker und vermittelt die raue Schönheit der schottischen Küsten.
Das ist sie also, die North Coast 500. Der Klassiker aller Autotouren durch das nördliche Großbritannien. Die schottische Antwort auf den legendären Highway „Route 66” durch die Vereinigten Staaten von Amerika. Reisende erwarten romantische Burgruinen, alte Wälder und Adler, die am Himmel kreisen. Im Winter leuchten in klaren Nächten Polarlichter über dem Meer.
Es dauerte nur wenige Jahre, bis die Schottland Rundreise North Coast 500 zur beliebtesten Fernstraßenroute Schottlands wurde. Ein Abenteuer mit einer Länge von 830 Kilometern. Die Tour beginnt in Inverness, verläuft entlang der Westküste und von dort einmal um den nördlichsten Punkt der britischen Insel herum. Entlang der Ostküste geht es wieder zurück nach Inverness. Selbstverständlich kann man die Strecke auch in der entgegen gesetzten Richtung entlang fahren. Dann kommt der besonders beeindruckende Abschnitt zum Schluss der Reise.
Die Schottland-Rundreise führt durch das Torridon-Gebirge. Die Bergwelt des Torridon sorgt für ein besonderes Mikroklima. Die Luftmassen bewegen sich in diesem Labyrinth aus steilen Felswänden anders als im Rest des Landes. Die Folge sind dramatische Wetteränderungen in kurzer Zeit. Als im Jahr 1951 ein Flugzeug wegen des schlechten Wetters vom Kurs abkam und abstürzte, dauerte es sechs Monate, bis ein Bergungsteam zu dem Wrack vordringen konnte.
Nicht nur die Landschaft verändert sich, auch die Straße verengt sich nun immer wieder zu einer schmalen, einspurigen Fahrbahn, neben der gelegentlich Haltebuchten zu finden sind, um den Gegenverkehr durchzulassen. Im Torridon wurde 1951 das erste Naturschutzgebiet in Großbritannien eingerichtet. Über 100 Vogelarten sind hier zu Hause, darunter auch Steinadler.
Für eine Pause bietet sich die Hafenstadt Ullapool an. Im Hafenbecken wartet die Calmac-Fähre auf Passagiere, die zur Hebrideninsel Lewis fahren wollen. Nach der Reise durch den wilden Westen Schottlands gibt es in Ullapool zur Abwechslung mal wieder Bürgersteige, Geschwindigkeitsbegrenzungen, Häuser auf beiden Seiten der Straße und einen Parkplatz, auf dem mehr als drei Fahrzeuge Platz haben. Lokales Kunsthandwerk gibt es in der An Talla Solais Galerie. Im Macphail Centre finden Kulturveranstaltungen statt.
Die Landschaft nördlich von Ullapool wurde während der Eiszeit von Gletschern geformt. An der schottischen Westküste wurde außerdem eine der älteste Gesteinsarten der Welt nachgewiesen, der Lewianische Gneiss, benannt nach der Hebrideninsel Lewis. Geologen gehen davon aus, dass dieses Gestein 3000 Millionen Jahre alt ist. Der North West Highlands Geopark informiert über die geologischen Besonderheiten der Region.
Bei Lochinver steht eine wichtige Entscheidung über die weitere Strecke an. Die B869 ist eine einspurige, enge Straße, die viel fahrerisches Können voraussetzt. Die Alternativroute ist die A894, eine direkte Verbindung nach Durness. Sie führt über die Kylesku-Brücke, eine 276 Meter lange, geschwungene Konstruktion, die zahlreiche Architekturpreise gewonnen hat. Seit ihrer Eröffnung erspart sie den Autofahrern einen mehr als 170 Kilometer langen Umweg um die Förde von Loch Glendhu.
Die A836 endet bei John o´Groats und wird von der A99 abgelöst. Die Ruine von Bucholie Castle steht einsam und verlassen auf einer Klippe und kämpft mit den Elementen. Es lässt sich erahnen, dass Bucholie diesen Kampf irgendwann einmal verlieren wird.
Auf der A99 geht es nun entlang der schottischen Ostküste Richtung Süden. Die Burgen und Schlösser und nicht zuletzt die örtlichen Whiskydestillerien führen uns sehr in Versuchung, den einen oder anderen Abstecher zu machen. Doch sie müssen warten bis zum nächsten Urlaub.
Weitere Infos: http://www.schottland.co