Drei Jahrhunderte, drei Brücken und ein atemberaubender Ausblick – diese Woche geht Schottland mit der Eröffnung der neuen Brücke über den Firth of Forth in die Geschichtsbücher ein. Der Neuzugang mit dem Namen Queensferry Crossing hat seinen Platz neben der Forth Road Bridge und der weltberühmten Eisenbahnbrücke Forth Bridge, die seit 2015 auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste steht. Am 4. September hat Queen Elizabeth II. die Brücke feierlich eingeweiht.
Laut der Tourismusbehörde VisitScotland könnte der Firth of Forth im Brücken-Tourismus mit diesem Trio Destinationen wie San Francisco, London und Sydney Konkurrenz machen. Jahr für Jahr besuchen Millionen von Touristen diese Städte, um deren berühmte Brücken zu bestaunen. Der Neubau war notwendig geworden, um die bisherige Autobrücke Forth Road Bridge zu entlasten. Über sie sollen in Zukunft vor allem Busse rollen. Die Kosten für den Neubau lagen bei 1,3 Mrd. GBP. Die Arbeiten dauerten sechs Jahre.
Queensferry Crossing ist weltweit die längste Schrägseilbrücke mit drei Abspanntürmen und damit ein wahres Wunderwerk der Ingenieurskunst. Für Einheimische und Touristen wird es dank ihr noch einfacher und schneller, zwischen der schottischen Hauptstadt Edinburgh im Süden und der Region Fife im Norden zu verkehren. Dort erwarten Besucher nicht nur berühmte Orte wie St. Andrews, sondern auch verträumte Fischerdörfer und eine herrliche Küstenlandschaft.
Für den Verkehr öffnet das architektonische Juwel bereits am 30. August, offiziell hat die britische Königin Elizabeth II. die Brücke am 4. September in Betrieb genommen.
Wenig bekannt ist, dass bereits vor 200 Jahren ein schottischer Bauingenieur auf eine ähnliche Idee gekommen war. Die Universität Edinburgh veröffentlichte Bauzeichnungen von James Anderson aus dem Jahr 1818. Diese sehen der heutigen Konstruktion verblüffend ähnlich. Anderson berschreibt seine Pläne, die die “Anknüpfung und die Kommunikation zwischen Nord- und Südschottland erleichtern würde”.
Anderson war der Sohn eines Textilarbeiters aus Edinburgh. Er war mit dem bekannten britischen Bauingenieur Thomas Telford freundschaftlich verbunden, der unter anderem den Kaledonischen Kanal in den Highlands gebaut hat.
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